Hufrehe

Die Hufrehe

 

 

Bei der Hufrehe kommt es zu einer Entzündung der Wandlederhaut des Hufes mit einhergehender Durchblutungsstörung im Huf. Es folgt eine Zusammenhangstrennung im Bereich der haltenden Strukturen des Pferdehufs (Hufbeinträger). Das Hufbein kann absinken oder rotieren. Im schlimmsten Fall kann es zum Ausschuhen des Hufes kommen.


Es gibt verschiedene Auslöser für eine Rehe. Unterschieden wird zwischen einer Belastungs- und einer Stoffwechselrehe.


Eine Belastungsrehe kann aufgrund besonders starker Belastung eines oder mehrerer Hufe entstehen. Möglich ist dies durch die Überlastung eines Hufes, weil z. B. der andere Huf eine akute Erkrankung hat und nicht vom Pferd belastet wird. In der Geschichte kam es auch bei Kriegspferden auf langen Märschen zu solch einer Rehe.


Eine Stoffwechselrehe kann z.B. nach einer Vergiftung oder aufgrund einer Stoffwechselstörung verschiedenster Ursachen/ Erkrankungen auftreten. Eine Vergiftung ist hier nicht nur im klassischen Sinne zu verstehen, sondern es meint auch Stoffwechselprobleme u. a. aufgrund eines schnell und stark veränderten Darmmilieus bei zu schneller Futterumstellung oder dem klassischen „Einbruch“ des Ponys in die hafergefüllte Futterkammer oder bei sehr starkem Wurmbefall die Toxine der abgestorbenen Würmer nach der Wurmkur. Zu einer Stoffwechselstörung gehören klassische Stoffwechselerkrankungen wie EMS oder PPID (ehem. Cushing). Häufig werden diese Stoffwechselstörungen durch Übergewicht des Pferdes ausgelöst oder befördert.


In allen Fällen hat das Pferd im Akutstadium starke Schmerzen, welche mit einem Rehepolster gemildert werden können. In jedem Fall muss auch ein Tierarzt hinzugezogen werden. Röntgenbilder sind, auch für die Hufbearbeitung, zwingend erforderlich. Eine Hufbearbeitung im akuten Stadium kann in den ersten Tagen im Zehenbereich eine Entlastung bringen. Hier steht die Schmerzlinderung und die Reduktion von Hebeln an erster Stelle. Liegt dann ein aktuelles Röntgenbild vor, kann nach dem Abklingen des akuten Schubes eine angepasste Bearbeitung erfolgen. Auch das Rehepolster wird fortlaufend angepasst.


Nach dem Abklingen der akuten Beschwerden, bzw. bei chronischen Rehepferden ist eine Bearbeitung mit einem aktuellen Röntgenbild möglich. Die zum Hufbein passende Stellung der Hufkapsel muss im Falle einer Hufbeinabsenkung oder Rotation langsam wieder hergestellt werden. Bis die beschädigten Haltestrukturen im Huf herausgewachsen sind, vergeht etwa 1 Jahr. So lange muss das Pferd mit einem Rehepolster in Hufschuhen bewegt und kann nicht geritten werden. Ob die Strukturen hiernach wieder tragfähig genug für ein Barhufgehen sind, kann nur ein erneutes Röntgenbild aufzeigen. Auch müssen die Rehe auslösenden Faktoren abgestellt werden, da sonst der nächste Reheschub droht.

Die Rehe ist daher eine langwierige Erkrankung, die viel Geduld und Mitarbeit vom Besitzer verlangt. Am besten ist daher, wenn ein Reheschub vermieden werden kann.


Hierzu berate ich sie gern.



Ich biete auch die Bearbeitung akuter und chronischer Rehepferde an.

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